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Seminarbeschreibung aus dem kommentierten Vorlesungsverzeichnis
(Wintersemester 2005/06)
Kulturpessimisten prognostizieren den Zerfall der Familie. Die "Patchwork-Familie" oder die "postfamiliale Familie" scheinen an die neue Stelle zu treten. Doch was ist unter "Familie" zu verstehen? Gab es jemals diese eine Familienform, die als Ideal propagiert wird? Wie kaum auf einem anderen Gebiet lassen sich anhand von Familie gesellschaftliche und kulturelle Wandlungsprozesse aufzeigen. Ausgehend vom gegenwärtigen Stand der Familie sollen die Veränderungen im Zusammenhang mit historischen Entwicklungsprozessen herausgearbeitet werden. Anhand von verschiedenen volkskundlichen Forschungsfeldern wollen wir uns dem komplexen Gebilde Familie nähern: Geschlechterforschung (Wandel der Vater- und Mutterrolle, geschlechtsspezifische Erziehung), Brauchforschung (Familienfeste, Familienrituale), Sachkulturforschung (Familie und Konsum), Medienforschung (Einfluss von Medien auf die Familie). Diese und weitere Themen sollen anhand von eigenen empirischen Untersuchungen erarbeitet werden.
Einführende Lektüre: Ingeborg Weber-Kellermann: Die Familie. Eine Kulturgeschichte der Familie. Frankfurt am Main 1996.